Micro Mobility Systems hat auf der IAA Mobility die Serienversion des Microlino 2.0 vorgestellt. Das elektrische Leichtfahrzeug wird in den drei Editionen Urban, Dolce und Competizione und mit drei Batterieversionen für 95, 175 bzw. 230 Kilometer Reichweite erhältlich sein. Die Produktion soll noch in diesem Jahr anlaufen.

Sechs Jahre nach Entwicklungsbeginn zeigt Micro Mobility Systems in München nun die Serienversion seines kleinen E-Zweisitzers der L7e-Klasse. Für die lange Zeitspanne ausschlaggebend: Nachdem sich der Schweizer Autoentwickler 2019 von seinem ehemaligen Produktionspartner trennte, überarbeitete er das Modell noch einmal von Grund auf. Dafür steht auch die Modellbezeichnung Microlino 2.0, die explizit zur Abgrenzung vom Vorgängermodell dient. „Nach mehreren Jahren der Entwicklung und mehr Herausforderungen als anfänglich gedacht, sind wir stolz, endlich die Serienversion des Microlino präsentieren zu können“, sagt Firmenchef Wim Ouboter.

Nachdem Micro Mobility im Juni ein Update zur jüngsten seriennahen Version des E-Flohs veröffentlichte, liegt zur IAA nun ein Großteil des technischen Datenblatts vor. Demnach hat der 435 Kilogramm wiegende Microlino (Gewicht ohne Batterie) einen E-Motor mit einer nominalen Leistung von 12,5 kW, einer Spitzenleistung von 19 kW und einem Drehmoment von 118 Nm an Bord. Damit sollen bis zu 90 km/h drin sein. Für den Spurt aus dem Stand auf 50 Meter gibt das Unternehmen fünf Sekunden an.

Die im Microlino 2.0 verbaute Lithium-Ionen-Batterie gibt es in zwei Chemie-Ausführungen: mit Nickel-Mangan-Kobalt (NMC) oder Nickel-Kobalt-Aluminium (NCA). Beim Energiegehalt stehen 6, 10,5 oder 14 kWh zur Auswahl, wobei der große Akku erst im Juli 2022 erhältlich sein soll. Welche der Batteriegrößen mit welcher Chemie kombiniert werden, geht aus der Mitteilung der Schweizer nicht hervor. Auch zur Ladeleistung gibt es keine präzisen Angaben, lediglich zur Ladezeit: Demnach soll das AC-Laden beim kleinen und großen Akku vier Stunden und beim mittleren Akku drei Stunden dauern. Daraus lässt sich schon einmal schlussfolgern, dass nicht alle drei Batterieversionen mit derselben Ladeleistung arbeiten und die beiden größeren Akkus relativ zu ihrem Energiegehalt schneller laden. Zu den Reichweiten von 95, 175 und 230 Kilometern bemerkt die Herstellerfamilie Ouboter, dass es sich um vorläufige Angaben handelt, die Homologation also noch aussteht.

Als wesentliche technische Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger-Microlino verweist Micro Mobility auf eine gesteigerte Spitzenleistung (von 12 auf 19 kW), eine um 10 Prozent höhere Energieeffizienz und Einzelradaufhängungen anstelle der vorher verbauten Schubstangenaufhängung vorne und Starrachse hinten. Das Kofferraumvolumen beläuft sich auf 230 Liter. „Ich bin stolz darauf, dass wir unsere Versprechen einhalten konnten. Das Fahrzeug hat ein deutlich besseres Fahrverhalten und mehr Komfort als der Microlino 1.0“, sagt Technikvorstand Peter Müller. Und: Der Microlino werde das erste Fahrzeug seiner Klasse mit einer selbsttragenden Karosserie sein.

Die überarbeiteten Designmerkmale des Microlino 2.0 manifestieren sich außen in erster Linie in einer vorderen und hinteren LED-Lichtleiste, einem optionalen Faltdach von MCTS und dem Verzicht auf Türgriffe (stattdessen ein Knopf unterhalb des Scheinwerfers) sowie innen in mehr Platz, in einer Überarbeitung der Sitze und einem neu gestalteten Dashboard mit nunmehr zwei digitalen Anzeigen. Außerdem sind die Türen beim Schließen nun mit einer Soft-Close-Funktion versehen. Abgesehen von kleinen Details seien alle innovativen Designlösungen des Prototypen in Serie gebracht worden, heißt es in einer begleitenden Mitteilung.

Als Reaktion auf das „Feedback der Reservierungsinhaber“ wird der E-Kabinenroller zudem in drei verschiedenen Editionen auf den Markt kommen: Urban, Dolce und Competizione. Die Urban Edition verkörpere „die Essenz des Microlino als einfaches, aber stylisches Fahrzeug“. Es handelt sich also um die Einstiegsvariante, die in zwei Außenfarben (Santorini White und Amsterdam Orange) und in zwei schlichten Innenausstattungen in schwarzem und anthrazitfarbenem Stoff erhältlich ist. Ab Werk erhält die Urban-Variante ein geschlossenes Coupé-Dach, das Faltdach gibt es gegen Aufpreis. Die Lichtleiste ist bei dieser Version nicht durchgängig beleuchtet.

Die Dolce Edition fährt mit Retro-Touch und auffälligeren Farben vor. Sie ist in fünf Farben erhältlich und verfügt über Details aus Chrom. Neben dem Weiß und Orange der Einstiegsversion stehen drei Farben mit weißem Dach zur Auswahl: Paris Mint, Milano Red und Zurich Blue. Die Dolce-Version übernimmt die vordere und hintere LED-Lichtleiste und bietet innen zwei Innenausstattungsvarianten mit hochwertigen Materialien aus Stoff und veganem Leder, die auf die Außenfarben abgestimmt sind. Das Faltdach ist serienmäßig, Kunden können aber auch ohne Aufpreis für ein geschlossenes Coupé-Dach entscheiden.

Die Competizione Edition zeichnet sich durch ein modernes und futuristisches Styling aus, das durch dezente Chromdetails, matte Karosseriefarben und ein schwarz glänzendes Dach unterstrichen wird. Die Farbenauswahl beschränkt sich auf Gotham Anthracite, London Green und Torino Aluminum. Die Lichtleisten sind ebenso an Bord wie ein serienmäßiges Schiebedach (auch hier kann kostenlos das Coupé-Dach geordert werden). Innen bietet der Hersteller passend zum modernen Äußeren ebenfalls zwei Ausstattungen mit hochwertigen Materialien in Stoff und veganem Leder.

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